Als heute morgen um vier Uhr der Wecker ging war klar, dieses Kissen werd ich die nächsten 28 Stunden nicht mehr zu Gesicht bekommen.
Vor uns lag das Auswärtsspiel bei 1860 München, welches Simon, Ulf und ich mit dem Sonderzug bewältigen wollten. Ausschlaggebend hier-
für war, das man möglichst günstig einfach nur hin und zurück wollte. Und Sonderzug plus Karte für 48 Euro, da kann man nicht meckern.
Damit die Mitfahrer die Möglichkeit haben dem Oktoberfest oder diversen Biergärten noch einen Besuch abbzustatten, fuhr der Zug bereits
gegen sechs Uhr los und sollte um 15 Uhr in München eintreffen. Der Zug bestand aus 13 Waggons, u.a. in der Mitte aus einem Partywaggon,
in dem reichlich gezapftes Bier und Schaps ausgeschenkt wurde. Dies und selbst mitgebrachte Spirituosen hatte natürlich zur Folge, das
gegen 11 Uhr, also 4 Stunden vor geplanter Ankunft, die ersten Alkohol-Leichen in den Seilen hingen. Unsere Reisegruppe hielt sich tapfer
zurück und wir verbrachten die Zeit mit schwätzen, Karten spielen und Löcher in die Luft gucken. Pünktlich, man muß sagen sogar etwas zu
früh um 14:50, kamen wir dann in München an. Von dort aus machten sich dann die meisten per pedis zum Oktoberfest, welches vom Bahnhof
nur 10 Minuten entfernt war. Wir fuhren sofort mit der S-Bahn zum Marienplatz, um uns in einem Biergarten niederzulassen und in Ruhe das
Wetter zu geniessen. Die Wahl fiel auf den "Zum alten Markt", eine Hinterhof-Biergarten in der Nähe des Viktualienmarktes. Dort trafen wir
uns mit Christian, welcher seit heute mit Kind und Kegel eine Woche Urlaub am Starenberger See verbringen will. Nach ein paar Hellen mach-
ten wir uns gegen 17:45 mit der U-Bahn auf den Weg zum Stadion. Pünktlich um 18:45 standen wir dann im Block um einen ersten Eindruck von
der Arena zu gewinnen. Ein mächtiger Ground auf jeden Fall, welcher mit 41000 Zuschauern (8000 Gäste) eher mäßig gefüllt war. Zum Spiel ist
kurz zu sagen, das unsere Jungs hinten drin mal wieder sicher gestanden haben, und 1860 lediglich durch Standards zu Chancen kam. So auch
das 1:0 nach einem Freistoß. Agostino köpft nahezu freistehend aus 12 Metern und der Ball findet, noch abgefälscht von Jülich, den Weg ins Tor.
Eintracht hingegen erzielte zwei Tore aus knapper Abseitsposition und Kuru hatte in der zweiten Hälfte durch einen Abpraller nach Celikovic-
Schuß die Riesenchance aus drei Metern die Gästeführung zu erzielen, verzog den Ball jedoch total. Nach dem Spiel sagte er dazu: "Ich dachte
ich stand im Abseits, aber als Stürmer soll man nicht denken". Trotzdem insgesamt eine starke Leistung, bei der jedes Ergebnis möglich gewesen
wäre. Nachdem die Mannschaft nach dem Spiel kurz gefeiert wurde, machte man sich auf direktem Wege wieder in Richtung Hauptbahnhof, um
sich auf die Heimreise zu begeben. Außerhalb des Stadions konnte man dann noch ein paar schöne Bilder von der blau leuchtenden Arena machen,
welche doch ein wenig Eindruck machte. Da noch einige Mitfahrer von der Polizei festgehalten wurden, ging es erst mit einer Stunde Verzögerung
los. Man versuchte möglichst viel zu schlafen um die lange Fahrtzeit zu überbrücken, was aber nur mäßig gelang. Im Morgengrauen um 6:30
erreichten wir dann endlich den Braunschweiger Haupbahnhof, und gegen 7:30 traf ich dann auch wieder auf mein Kissen :). Fazit: Eine Auswärts-
tour die besser war als wir das befürchtet hatten, und ich würde mir wünschen das nur jeder zehnte, der heute mit bei 1860 war, auch nach
Unterhaching reist. Aber da ist wohl Wunsch der Vater des Gedanken.